glaubwürdig - erlebt -
Lebensfragen
Hoffnung gewinnen
»Ihr sollt so leben wie Diener, die darauf warten, dass ihr Herr von einer Hochzeit
zurückkommt. Seid wie sie dienstbereit, und lasst eure Lampen angezündet. Wenn ihr
Herr zurückkommt und klopft, können sie ihm schnell öffnen. Ja, freuen können
sich alle, die der Herr bei seiner Rückkehr noch wach antrifft! Ich sage euch: Der
Herr wird sie bitten, am Tisch Platz zu nehmen, und er selbst wird sich eine Schürze
umbinden und sie bedienen. Vielleicht kommt er spät am Abend, vielleicht auch erst
um Mitternacht. Aber wenn er kommt und seine Diener bereit antrifft, werden sie allen
Grund zur Freude haben. Eins ist sicher: Wenn der Hausherr wüsste, wann ein Dieb
bei ihm einbrechen will, würde er wach bleiben und sich vor dem Einbrecher schützen.
Seid also zu jeder Zeit bereit, denn der Menschensohn wird gerade dann kommen,
wenn ihr am wenigsten damit rechnet.«
(Lukas 12, 35-40)
Am selben Tag wanderten zwei Jünger nach Emmaus, einem Dorf ungefähr zehn Kilometer
von Jerusalem entfernt. Unterwegs redeten sie über die Ereignisse der vergangenen
Tage. Während sie miteinander sprachen und nachdachten, kam Jesus und ging mit ihnen.
Aber sie – wie mit Blindheit geschlagen – erkannten ihn nicht. »Worüber unterhaltet
ihr euch?«, fragte sie Jesus. Die Jünger blieben traurig stehen, und verwundert
bemerkte Kleopas, einer von den beiden: »Ich glaube, du bist der Einzige in Jerusalem,
der nichts von den Ereignissen der letzten Tage gehört hat.« »Was ist denn geschehen?«,
wollte Jesus wissen. »Hast du etwa nichts von Jesus gehört, dem Mann aus Nazareth?«,
antworteten die Jünger. »Er war ein Prophet, den Gott geschickt hatte. Jeder im Volk
konnte das an seinen Worten und Taten erkennen. Aber unsere Hohenpriester und die
führenden Männer des Volkes haben ihn an die Römer ausgeliefert. Er wurde zum Tode
verurteilt und dann ans Kreuz geschlagen. Dabei hatten wir gehofft, dass er der
von Gott versprochene Retter ist, der Israel befreit. Das war vor drei Tagen.
Heute Morgen wurden wir sehr beunruhigt durch einige Frauen, die zu uns gehören.
Schon vor Sonnenaufgang waren sie zum Grab gegangen; aber der Leichnam Jesu war
nicht mehr da. Die Frauen erzählten, ihnen seien Engel erschienen, die sagten:
›Jesus lebt!‹ Einige von uns sind gleich zum Grab gelaufen. Es war tatsächlich
leer, wie die Frauen berichtet hatten. Aber Jesus haben sie nicht gesehen.«
Darauf sagte Jesus zu ihnen: »Wie wenig versteht ihr doch! Warum begreift
und glaubt ihr nicht, was die Propheten gesagt haben? Musste Christus nicht
all dies erleiden, bevor Gott ihn zum Herrn über alles einsetzt?« Dann erklärte
Jesus, was in der Heiligen Schrift über ihn gesagt wird – von den Büchern Mose
angefangen bis zu den Propheten. Inzwischen waren sie kurz vor Emmaus, und
Jesus tat so, als wolle er weitergehen. Deshalb drängten ihn die Jünger:
»Bleib doch über Nacht bei uns! Es wird ja schon dunkel.« So ging er mit ihnen
ins Haus. Als sie sich zum Essen niedergelassen hatten, nahm Jesus das Brot,
dankte dafür, teilte es in Stücke und gab es ihnen. Da plötzlich erkannten sie
ihn. Doch er verschwand vor ihren Augen. Sie sagten zueinander: »Hat es uns
nicht tief berührt, als er unterwegs mit uns sprach und uns die Heilige Schrift
erklärte?« Ohne Zeit zu verlieren, liefen sie sofort nach Jerusalem zurück.
Dort waren die elf Jünger und andere Freunde Jesu zusammen. Von ihnen wurden
sie mit den Worten begrüßt: »Der Herr ist tatsächlich auferstanden! Simon Petrus
hat ihn gesehen!« Nun erzählten die beiden, was auf dem Weg nach Emmaus geschehen
war und dass sie ihren Herrn daran erkannt hatten, wie er das Brot austeilte.
(Lukas 24, 13-35)